Die Hauptattraktion des Treffens war aber eine Ausstellung antiker chinesischer „kombinierter Schachteln“. In geschlossenem Zustand lässt sich nicht einmal erahnen, was in diesen Schachteln steckt, denn sie sind vollkommen flach und können z.B. als flache Tasche mit sich geführt werden. Öffnet man die einzelnen Motive findet man hinter jedem ein kleines Behältnis. Öffnet man mehrere Motive aus ihrer Mitte heraus, entfaltet sich eine größere Schachtel. In einer unglaublichen Komplexität sind auf diese Weise vielschichtige Modelle mit teilweise mehr als 100 einzelnen Schachteln angelegt, und das auf einer Fläche von etwa der Größe einer aufgeschlagenen Zeitschrift. Die „Zhen Xian Bao“ dienten in der Vergangenheit hauptsächlich der Aufbewahrung von Nähzeug, wurden aber auch für Tabak, Farben und anderes benutzt
Diese außergewöhnliche und einmalige Ausstellung verdanken wir Joan Sallas, Origamifalter und Origamiforscher, der zusammen mit seiner Frau Xiaoxian Huang eine Forschungsreise durch China unternommen hat, um die wenigen, heute noch erhaltenen „Nähkästchen“ aufzuspüren. In einem äußerst interessanten Vortrag erfuhren wir einiges über deren Geschichte. Mit Spannung erwarten wir die Veröffentlichung des geplanten Buchs.
Insgesamt war es ein sehr gelungenes Wochenende. Auf diesem Wege möchte ich mich noch einmal für die Organisation und die hervorragende Bewirtung durch unsere französischen Gastgeber bedanken: merci Pierre, merci Josiane, merci Marie-Noelle.