Shichi-go-san

Shichi-go-san (jap. „Sieben-fünf-drei“) ist in Japan ein Fest für die Kinder dieses Alters, und zwar für fünfjährige Jungen und drei- und siebenjährige Mädchen. Es findet am 15. November statt und wird in ganz Japan gefeiert.

Da es heute die Berufstätigkeit der Familienmitglieder nicht immer zulässt diesen Termin so einzuhalten, verlegt man das Fest auch manchmal auf das Wochenende oder einen Feiertag. Die Kinder werden dann von den Eltern und oft auch von den Großeltern zum Shinto-Schrein begleitet. Zu dieser Gelegenheit tragen sie ihre besten traditionellen Gewänder (u.a. Kimono und Hakama). Am Schrein wird den Göttern für das bisherige Glück gedankt und für die Gesundheit und Sicherheit der Kinder in der Zukunft gebetet. Die Kinder freuen sich natürlich besonders auf die rot-weißen Zuckerstangen, Chitose-ame (wörtlich: „Tausend-Jahre-Bonbons“), die sie dabei bekommen.

Diese Tradition soll auf die Zeit des 5. Shoguns Tsunayoshi zurückgehen. Damals, Ende des 17. Jahrhunderts, beteten die Menschen für die Gesundheit seines ersten Sohnes.

Zu dieser Zeit war es auch üblich, dass den Mädchen ab dem 3. Lebensjahr die Haare nicht mehr kurzgeschnitten wurden, die Jungen trugen mit 5 Jahren ihren ersten Hakama. Bei den Mädchen hingegen zeigte sich der Eintritt in die Erwachsenenwelt dadurch, dass sie ab dem siebten Lebensjahr einen breiten Kimonogürtel trugen wie die Erwachsenen.

Das Ohr vom Brot (Pan no Mimi)

Die Rinde einer Brotscheibe nennt man in Japan „Ohr vom Brot“. Ein seltsamer Name, woher er wohl kommt? Schauen wir mal das Gesicht eines Menschen an, stehen die Ohren am Rand rechts und links des Gesichts. Wie die Rinde bei der Brotscheibe. Und auch bei anderen flachen Sachen wie z.B. Papier oder Futon verwendet man den Ausdruck „Mimi“ für den Rand. Die Ränder bündig legen heißt: Mimi gleichmachen.

In Japan wird gerne Sandwich aus Toastbrot gegessen. Dabei wird meist vorher die Rinde abgeschnitten, das Kaugefühl wird besser, sagen die Japaner. Folglich ist die Rinde ein „Abfallprodukt“, das beim Bäcker in großen Tüten sehr billig oder sogar umsonst angeboten wird. Was macht man damit?

Eine sparsame japanische Hausfrau hat sich dazu etwas einfallen lassen: aus dieser Rinde wird eine Leckerei hergestellt indem man sie frittiert und mit Zucker und Zimt bestreut. Inzwischen gibt es viele Rezepte für die Verwendung dieser Brotrinde. Es gibt sogar ein richtiges Rezeptbuch. Man verwendet sie für Süßigkeiten, Snacks und Beilagen, für Pizzatoast, Gratin, Quiche, Zwiebelsuppe, Schokozwieback, Vanillepuddingkuchen und so weiter. Es heißt, es gebe über 3000 Rezepte zu dem Thema. Man hat den Eindruck, als ob sich irgendjemand täglich ein neues Rezept mit diesem preiswerten Lebensmittel ausdenkt.